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Wettbewerb der Volkserzieher


In knapp sieben Wochen ist es soweit – bei der Bundestagswahl am 22.9. ist der „Teilsouverän“ aufgerufen ein wenig Demokratie zu spielen. Wenn man sich die Vorschläge einiger Politiker ansieht, dann kommen einem jedoch Zweifel, ob hier wirklich Abgeordnete zur Wahl stehen, oder ob die Insassen der „24/7-Kita“ namens Bundesrepublik Deutschland lediglich ihre Lieblings-Erzieherinnen küren sollen. Zumindest scheint das letzte Bisschen an Gestaltungs- und Vertragsfreiheit einer Spitzen-Grünen wie Renate Künast schlaflose Nächte zu bereiten. „Veggie-Day“ heißt das Stichwort und die Frau treibt die Sorge um, ob der Staat den „mündigen Bürger“ bei der Auswahl seiner Mahlzeiten wirklich alleine lassen darf? Richtig ist: Der deutsche Fleischkonsum ist hoch, manche Nutztiere vegetieren unter schändlichen Bedingungen und gegen gesunde Ernährung kann man kaum Vernünftiges einwenden.

Interessanterweise sind auch genau das die Themen, über die in der Presse nach der „Veggie-Day“-Forderung diskutiert wird. Sehr viel weniger wird dagegen über das Grundsätzliche gesprochen: Die Anmaßung von Volksvertretern, die bis auf die Teller der Bürger durchregieren wollen. Denn es geht nicht etwa um eine freundliche Empfehlung eines Gesundheitspolitikers, nein, es geht darum, dass Kantinen einmal pro Woche nur Fleischloses anbieten dürfen(!) sollten. Das ist Zwang. Es ist Ausdruck jener abstoßend autoritären Denke, die sich nicht nur unter den Zeitgeist-Jakobinerinnen vom Zuschnitt einer Frau Künast breitgemacht hat.

Der liberale Blogger Armin Willburger brachte diese Tendenzen im Kurznachrichtendienst Twitter auf den Punkt: „Kantine ohne Fleisch ist wie Künast ohne ü." (Wahl-)Freiheit verliert sich bekanntlich in kleinen Dosen: In der Kantine etwa, oder in der Bahn, für die der grüne Nachwuchs jetzt die Abschaffung der „1. Klasse“ gefordert hat. Inakzeptabel sei es, dass sich nur "exklusive Leute exklusive Angebote" leisten könnten. Ein „Argument“ das sich mühelos auch gegen Fahrzeug, Unterkunft und Klobürste in Stellung bringen lässt. Und was eigentlich sind „exklusive Leute“?! Mehr als nur schemenhaft zeichnet sich das „Ideal“ des neuen grünen Einheitsmenschen ab – sozial gerecht, klimafreundlich und bis zum Toilettengang bevormundet. Dabei ist der fleischlose Tag ohnehin keine grüne Erfindung, sondern ein Plagiat der traditionellen Fastenordnung der katholischen Kirche – also ausgerechnet jener konkurrierenden Glaubensgemeinschaft mit der man – abgesehen vom autoritären Gehabe und dem Interesse an Kindern – nur wenige Gemeinsamkeiten zu haben vorgibt.

 

Foto By Gandydancer (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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